Auenwerkstatt

Die Auenwerkstatt ist ein kleines Schulgebäude mitten in den Salzachauen: ein Vollholzbau, komplett autark, rein durch die Sonne betrieben und sie nützt ihre Holzmasse als Energiespeicher zum Heizen und Kühlen. Die Auenwerkstatt ist damit das erste solarautarke kommunale Gebäude Europas.

Bauherr

Land Salzburg

Fertigstellung

2021

Details

Bruttogeschossfläche: 400 m²
Solar: 65 m² thermische Solarkollektoren
PV: 56 Photovoltaik Paneelen
Speicher: 192 kWh durch recyclingfähige Blei,Kupfer,Karbon Batterien

Das Gebäude mit seiner Holz-Schindelfassade und schwarzen Toren, sowie Jalousien vor den Fenstern. Der Vorplatz ist überdacht, ebenfalls mit einer Holzkonstruktion. Links sind Sitzflächen unter dem Dach angeordnet.
Leo Rosas

Die Auenwerkstatt sollte in dem Natura 2000-Gebiet Salzachauen errichtet werden: Hier wird auf über 1.100 ha eines der artenreichsten Ökosysteme Salzburgs bewahrt das gemeinsam mit den angrenzenden Natura 2000-Gebieten in Oberösterreich und Bayern ein etwa 70 km² großes Netzwerk an Schutzgebieten einen der artenreichsten Naturräume des nördlichen Alpenvorlandes bildet.

Nach dem Entwurf von Architekt Dipl. Ing. Peter Horner wurde das Gebäude der Auenwerkstatt  teilweise in das Naturgelände 'eingestempelt' – die Auenwerkstatt erhebt sich nie als 'Krone der Schöpfung' über die umgebende Natur sondern ist Teil von dieser.
Das Gebäude ist komplett autarkt und wird im Normalbetrieb rein durch die Sonne betrieben (Wärme, Kühlung, Elektrik, Lüftung, Frisch- und Abwasser).
Alle nicht erdberührten Bauteile wurden in Vollholz ausgeführt, die Außenwände sogar ohne weitere Dämmung. Solare Wärme wird per Bauteilaktivierung neben der Betonbodenplatte auch in der Massivholzdecke gespeichert. Die aktive Kühlung erfolgt über einen Erdkollektor ebenfalls direkt über die Massivholzdecke.

Die Auenwerkstatt ist als einstöckiges Gebäude in Hybridbauweise ausgeführt – alle erdberührten Bauteile in Stahlbeton, die Außenwände und -decken sowie die Zwischenwände wurden in leimfreier Vollholzbauweise (System Thoma) ausgeführt. Die Vollholzdecke ist ebenfalls bauteilaktiviert – und kann einerseits solare Wärme einlagern und so als Wärmespeicher dienen - und andererseits über einen Erdkollektor (als erstes kommunale Gebäude Europas) auch aktiv gekühlt werden. Damit entfällt die 'klassische' Klimaanlage komplett.

Die Kombination aus Holzwerkstoffen, die Aktivierung dieser Bauteile für Wärme und Kühle per Bauteilaktivierung ermöglicht eine Qualität des Raumklimas die merklich über dem Niveau herkömmlicher Gebäude liegt – was bereits von Besuchern und Nutzern bestätigt wurde.

(Text: Architekt Peter Horner; in gekürzter Form)

Ein Teil des Gebäudes ist mit schwarzen Fassadenplatten verkleidet. Der Rest des Gebäudes mit Holzschindeln. Vor dem Gebäude ist ein leicht erhöhtes Beet angelegt mit hohem Gras.
Leo Rosas
Das Gebäude fügt sich durch das Holz wunderbar in das Grün der Landschaft ein. Durch den eingeschossigen Bau verschwindet es sogar teilweise hinter den kleinen Erhebungen der Umgebung.
Leo Rosas
Die tiefstehende Sonne scheint durch die Bäume am Gebäudeeck vorbei. Hohe Sträucher wachsen um das Gebäude.
Leo Rosas
Eine überdachte, kleine Sitztribüne befindet sich vor dem Haus und gibt den Blick auf den See frei.
Leo Rosas
Ein Teil der Überdachung im Aussenbereich ist durch Holzpfosten in geringem Abstand, ein wenig Sonnen- und Windgeschützt.
Leo Rosas
Aufnahme aus dem Inneren des Gebäude. Die aneinander gereihten Fenster lassen den See und den Wald draußen wie ein Panoramabild wirken. Der Raum ist Hell, groß und leer. Unter den Fenstern ist eine lange, grüne Sitzbank.
Leo Rosas