Waldkliniken Eisenberg
Im neuen Bettenhaus der Waldkliniken Eisenberg ist der Patient Gast – das Rundumwohlfühl-Gebäude erhielt zudem ein nachhaltiges Energiekonzept, Beton darf hier neben der Konstruktion mit Bauteilaktivierung seine Stärken ausspielen.
Waldkliniken Eisenberg
2020
TGA-Planung: Potthoff GmbH
Elektro: Gnuse Ingenieurbüro für Krankenhaustechnik GmbH & Co. KG
Bauphysik: iproplan Planungsgesellschaft mbH
Nachhaltigkeitsstudie: WSGreenTechnologies GmbH
Medizintechnikplanung:
5 Geschosse + UG, 8.600m² Nutzfläche, 246 Betten in 128 Zimmern, 1500 Eichenblätter im Gebäude (z.B. Tapeten)
Atmosphärisch eher einem Hotel ähnelnd, unterscheidet sich der Innenraum deutlich von dem in Deutschland üblichen Standard. Im Neubau der Waldkliniken überwiegen Zweibettzimmer, deren z-förmige Geometrie jedem Patienten einen persönlichen Rückzugsraum ermöglicht und im Arrangement aus Bad, Möbeln und Veranda, je nach Bedarf, Platz für Interaktion und Privatsphäre bietet. Zudem können die Patienten im lichtdurchfluteten Aufenthaltsbereich des Zwischenzimmers gemeinsam essen und miteinander kommunizieren. Neue Wege im Sinne der Nachhaltigkeit im Krankenhausbau geht die Gestaltung nicht nur im räumlichen Standard, sondern auch in der Materialwahl. Errichtet in einer Holz-Beton-Hybridbauweise, wurde die Stahlbetonskelettkonstruktion des Gebäudes, nötig bezüglich der großen Spannweiten, auf ein Minimum reduziert.
Entstanden ist ein kreisförmiger Baukörper mit großen Öffnungen, die den Blick gezielt in die Natur leiten. Durch die großen Fensteröffnungen entsteht eine starke Verbindung zum Wald mit seinen Witterungen und Jahreszeiten. Ein Teil der Betonkonstruktion wird über eine Bauteilaktivierung für die Temperaturregelung der Bettenzimmer nachhaltig verwendet. Ein Eisspeicher bildet die Quelle für die notwendige saisonale Grundtemperatur zur Heizung und Kühlung. Die Wärmetauscher für die Zu- und Abluft können mittels Kreislaufverbund als Wärmerückgewinnung direkt, oder für die Kühlung mit dem Eisspeicher gekoppelt werden.
(Text: HDR Germany, Matteo Thun & Partners; in gekürzter Form)