BIM-Parameter für Baustoffe_Ergebnisse
BIM-Parameter für Baustoffe und Aufbauten zur Stärkung der Digitalisierung der österreichischen Bauwirtschaft. Weiterentwicklung der Planungsgrundlagen für BIM-Projekte, um die Umsetzung von BIM in der Bauwirtschaft zu erleichtern.
Das Projekt „BIM Parameter Baustoffe“ hat in den letzten zwei Jahren an der Erfüllung der Projektziele mit großem Erfolg gearbeitet und alle Ziele erreicht. Das Projekt hat die ÖNORM A 6241-2 für die österreichische Bauwirtschaft operativ nutzbar gemacht. In zahlreichen Expertenworkshops wurden die Inhalte für die ÖNORM erarbeitet und qualitätsgesichert.Die Ergebnisse wurden der Austrian Standards (ASI) in der Sitzung am 22. November 2023 vorgelegt, um damit die bestehende Norm A6241-2 zu erweitern, sie wurden beschlossen und in die Norm aufgenommen.
Hier finden Sie die Projektergebnisse zum Download
BIM-Merkmale-Gesamtliste_V1.3.2_2023-12-05 public.xlsx
Hinweis: Sollten Sie eine rechtlich bindende Version benötigen, dann beziehen Sie die Tabelle bitte direkt von Austrian Standards. Die hier angebotene Version wird „as is“ zur Verfügung gestellt. Die Zukunftsagentur Bau übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit.
Kurzbericht BIM Parameter für Baustoffe
Projektinformationen
Einführung
Building Information Modeling (BIM) ist eine Methode, die die Planung, Ausführung und den Betrieb von Gebäuden digital zusammenführt und die Informationsverluste an den Übergabeschnittstellen massiv reduziert. Das Ergebnis sind geringere Kosten, mehr Planungssicherheit und bauphasenübergreifend wesentliche Effizienzsteigerungen. BIM-basierte Projekte funktionieren allerdings nur dann, wenn die digitalen Inhalte möglichst vollständig definiert werden, damit die Tools, die Daten austauschen, entsprechend konfiguriert werden können. Eigenschaften von Baustoffen, Bauteilen, Fenstern oder TGA Komponenten müssen ebenso definiert werden wie die Vereinbarungen, wer zu welchem Zeitpunkt welche Informationen zu liefern hat. Erst dann lassen sich Synergien heben und das BIM Modell für unterschiedliche Anwendungsfälle einsetzen, wie zum Beispiel Massenauszug, Baukostenkalkulation oder Baustellen-Terminplanung.
Die übergeordneten Ziele dieses Projekts sind:
- Die ÖNORM A 6241-2 für die österreichische Bauwirtschaft operativ nutzbar machen
- Dazu werden die erforderlichen BIM-Parameter für Baustoffe und Aufbauten erarbeitet und der österreichischen Normierung (A.S.I.) als Tischvorlage für die gremiale Arbeit zur Qualitätssicherung vor der Beschlussfassung vorgelegt.
- Die österreichische Bauwirtschaft erhält einen Digitalisierungsschub in Richtung mehr Effizienz und signifikanten Kostenersparnissen in Planung, Bau und Betrieb durch normierte, frei verfügbare digitale Inhalte.
Es soll die vollständige Darstellbarkeit der planungsrelevanten Informationen über Bauteile im Hochbau in BIM abgebildet werden. Dabei geht es primär um eine praxisrelevante Auswahl der Bauteil-Eigenschaften für die Planung. Dazu sollen einheitliche BIM-Parameter je nach Produktgruppen festgelegt werden, um die Umsetzung von BIM in der Bauwirtschaft zu erleichtern und damit den grundlegenden Datenfluss von der Planung in die Ausführung zu gewährleisten.
Der Aufbau einer praxistauglichen, außerstreitgestellten Parameterstruktur für die Ausführung von BIM Projekten und die kostenlose Bereitstellung der Projektergebnisse über den ASI-Merkmalserver ist ein weiterer wesentlicher Innovationsgehalt des Projektes. Dadurch soll für die Unternehmen die Arbeit mit BIM vereinfacht werden.
Die Arbeiten werden gemeinsam mit den Partnern AIT, inndata, Digital findet Stadt, dem Zentralverband Industrieller Bauprodukte-Hersteller (ZIB) sowie dem Forschungsverband der österreichischen Baustoffindustrie (F.B.I.) durchgeführt.
Durch das Projekt wird es möglich, Anforderungen an Baumaterialien und Bauteile produktneutral und vergaberechtskonform auf Basis eindeutig mess- und bewertbarer Parameter zu definieren. Dieselben Parameter können auch lieferantenseitig zur Leistungsdefinition von Produkten verwendet werden, wodurch sich die Möglichkeit der Auswahl von Baustoffen ebenso ergibt wie die Möglichkeit zum Leistungsnachweis bzw. zur Leistungsüberprüfung auf digitaler Basis. Damit ist auch die Umsetzung der Nachweispflichten nach europäischer Bauproduktenverordnung direkt im Modell möglich.
Mittelfristig soll das vorliegende Projekt dazu beitragen, den notwendigen Kulturwandel hin zu einer stärkeren Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche voranzutreiben
- Digitalisierung über die Disziplinen hinweg
- offener, transparenter Umgang zum Nutzen aller
- Ressourcen nutzen, um das bestmögliche zu schaffen und nicht, um Unstimmigkeiten zu beheben
Die wesentlichen Neuheiten dieses Projekts gegenüber dem Stand des Wissens sind
• Die Erarbeitung von open BIM Parametern als Basis für eine produktneutrale und vergaberechtskonforme Normierung von Baumaterialien und Bauteilen
• Qualitätssicherung und Neutralisierung der erarbeiteten Inhalte
• Vorbereitung der BIM Parameter als Tischvorlage für die gremiale Arbeit der A.S.I. zur Übernahme in die Norm ON A 6241-2
• Ergebnisse sind für die österreichische Bauwirtschaft offen und frei zugänglich
Vorteile des Projektes für das Baugewerbe bzw. für die Bauwirtschaft
Weiterentwicklung der Planungsgrundlagen für BIM-Projekte, um die Umsetzung von BIM in der Bauwirtschaft zu erleichtern
Projektlaufzeit:
Sept 2021 -Februar 2023, verlängert bis August 2023
Förderung/Partner
Förderung
FFG, Basisprogramm - Collective Research
wissenschaftliche Partner
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Digital Findet Stadt GmbH
inndata Datentechnik GmbH
Unterstützung
Austrian Standards International
Zentralverband Industrieller Bauprodukte-Hersteller
Forschungsverband der österreichischen Baustoffindustrie
Österreichisches Baustoff-Ausbildungszentrum