Schulen am See, Hard

Die "Schule am See" in Hard am Bodensee, Nachbargemeinde von Bregenz, beherbergt eine Volks- und Mittelschule für rund 650 Schüler und 80 Lehrkräfte und wurde 2020/21 mit dem Staatspreis für innovative Schulen ausgezeichnet.

Bauherrenschaft

Marktgemeinde Hard

Fertigstellung

2018

Fläche

10.703 m²

Architektur

Baumschlager Hutter Partners

Heizwärmebedarf

21.4 kWh/m²a

Schule Hard @ Petra Rainer
Schule Hard @ Petra Rainer
Schule Hard @ Petra Rainer
Schule Hard @ Petra Rainer

Die Lage der Schule ist außergewöhnlich. Sie befindet sich in der Nähe eines Sees und bietet einen unverbauten Blick auf das Seeufer. Dies führt zu einer Gebäudestruktur, die sich zum Wasser hin öffnet und den Raum zwischen See und der bestehenden Sporthalle einnimmt. Als Clusterschule ist die Volks- und Mittelschule so organisiert, dass ein hohes Maß an Flexibilität bei der Anordnung der Strukturteile gewährleistet ist. Die Geschosse dienen als Plattformen für verschiedene Arbeitsanordnungen, die alle eng mit dem Außenraum verbunden sind. Die Höfe und Eingangsbereiche lassen sich vielfältig an das Umfeld anpassen, und die innere Erschließung erinnert mehr an ein Dorf als an eine Straße. Der Cluster bietet Raum für frei organisierbare Zusammenarbeit und die Klassen können als Orte der Ruhe dienen. Das Gebäude besticht durch eine hohe Transparenz zwischen Außen- und Innenraum sowie innerhalb des Clusters. Die Sichtverbindungen zur Landschaft und zum See sorgen für eine angenehme Lernsituation mit viel natürlichem Licht im Gebäudeinneren. Der Cluster bildet einen großen Raum, der durch Glastrennwände und Möbel in Klassenbereiche unterteilt wird.

Die haustechnische Anlage basiert auf dem Prinzip der Eigenverantwortung bei der Gebäudenutzung. Das Gebäude ist mit einer kontrollierten Grundlüftung sowie einer übergeordneten Gebäudeleittechnik ausgestattet. Darüber hinaus besteht jederzeit die Möglichkeit, Lüftungsklappen oder Türen zu öffnen. Das Bauwerk kommt ohne technische Kühlung aus. Eine Überhitzung des Innenraums wird durch schräg stehende Sonnenschutzmarkisen verhindert. In den Sommernächten werden Lüftungsklappen in der Fassade automatisch geöffnet, wodurch eine Querlüftung erzeugt wird, die über die Speichermasse zur Abkühlung des Gebäudes beiträgt. Die Wärmeversorgung erfolgt über das Nahwärmenetz der Gemeinde Hard. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 100 kWp installiert, um eigenen Strom zu produzieren. Durch die Wahl ökologischer Materialien und Konstruktionen konnte der Anteil an grauer Energie reduziert werden.