Strohhaus Bechter
Die Bauherren wünschten sich ein barrierefreies, kostengünstiges und ökologisches Haus – so entstand die Idee, es aus Stroh zu errichten. Der Architekt entwarf ein Bauwerk aus riesigen, lastabtragenden Strohballen, dessen 120 Zentimeter starke Wände ohne Ständerwerk auskommen.
privat
2014
25 kWh/m²a
175 m²
Der flache Baukörper über rechteckigem Grundriss steht auf einer massiven Bodenplatte aus Beton. Als Wandaufbau wurden sogenannte Jumboballen aus Stroh, mit einem Querschnitt von 70 x 120 und einer Länge bis 240 cm, wie große Mauersteine aufeinandergeschichtet und mit einer 3 cm starken Putzschicht versehen. So entstanden tragende Wände, die ohne Ständerwerk auskommen. Die Dachkonstruktion bilden vorgefertigte, hölzerne Kastenträger, die mit Strohballen als Dämmung gefüllt sind und auf den Außenwänden aufliegen.
Sämtliche Holzoberflächen sind aus unbehandelten Fichte-Dreischichtplatten gefertigt. Die ebenfalls unbehandelten Strohballen wurden außen mit Kalk und innen mit Lehm verputzt; der gesamte Wandaufbau ist also kompostierbar.
Die Haustechnik konnte auf ein Minimum reduziert werden: Es gibt keine Wärmepumpen, keine Lüftungsanlage oder Heizkreise. Ein holzbefeuerter Kachelofen, dessen Strahlungswärme sich in den offen gestalteten Räumen verteilen kann, reicht für die Beheizung des rund 175 Quadratmeter großen Innenraums aus. In den Räumen, die vom Ofen am weitesten entfernt sind, wie Bad und Schlafzimmer, ist es rund zwei Grad kühler, was von den Planern auch so bedacht war. (Text in gekürzter Form @ Baunetz_Wissen)