Das Haus der sozialen Sicherheit

Nach zweijähriger Sanierungsphase konnten die rund 350 Mitarbeiter des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger ihren Stammsitz in Wien Landstraße wieder beziehen. Das Siegerprojekt des international ausgelobten Wettbewerbs stammt aus der Feder des Pariser Architekturbüros Chaix & Morel et Associés. Bauteilaktivierte Decken und ein ausgeklügeltes Energiekonzept verhalfen dem Gebäude zu klimaaktiv Gold.

Bauherr

Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen

Fertigstellung

2020

Fachplanung

Bauphysik: Schöberl & Pöll GmbH
Haustechnik: ZFG - Projekt GmbH, TB Eipeldauer + Partner GmbH
Generalunternehmer: Arge UNH Habau Östu Stettin

Nutzfläche

12.062 m²

Vor dem Gebäude ist der Platz mit großen Betonplatten bedeckt, dazwischen sind runde Beete mit vielen kleinen Sträuchern und vereinzelt frisch gesetzten Bäumen. Dahinter steigt die Glasfassade des Gebäudes in die Höhe. Die Fassade besteht zur Gänze aus Glas, mit dünnen Pfosten in schwarz und weiß dazwischen.
Franz Ertl/V+P

Um den EnerPHit-Passivhaus-Standard erfüllen zu können, wurde die Gebäudehülle des Massivbaus durch eine neue Pfosten-Riegelfassade ersetzt, welche energetisch optimiert ist. Die Gebäudetechnik setzt im gleichen Zuge eine neue Benchmark für vergleichbare Sanierungsvorhaben. Das Heizsystem basiert auf Fern- und Nahwärme, das Lüftungssystem funktioniert mit Wärmerückgewinnung. Eine Photovoltaik-Anlage mit fast 150 kWp ziert als „fünfte Fassade” die Flachdächer des Hauptgebäudes und der Zubauten. Der Heizwärmebedarf konnte insgesamt um ca. 1,6 Millionen kWh/a reduziert und so eine jährliche CO2-Einsparung von über 430 Tonnen erzielt werden. Das Ziel war, ein Null-Energie-Bürogebäude als Leuchtturmprojekt zu realisieren. Es wurde ein Objekt geschaffen, das durch das Zusammenspiel von Energieeffizienz mit einer optimalen Fassadendämmung und einem minimierten Energieverbrauch mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Zuge der Generalsanierung wurden zwei Zertifikate erworben: Klimaaktiv Gold und Greenpass Certification Optimierung Silber. Als drittes Zertifikat wird der EnerPHit Standard eingehalten.

Durch Bauteilaktivierung der Sichtbetondecken kann deren Masse effektiv zum Heizen und Kühlen genutzt werden. Sobald die Außentemperatur unter der Innentemperatur des Gebäudes liegt, kommt zusätzlich ein Nachtlüftungssystem zum Einsatz. Auf diese Weise erfolgt die Temperaturabsenkung der Speichermassen des Gebäudekerns bei minimalem Energieeinsatz und äußerster Effektivität. Das neue „Haus der sozialen Sicherheit” ist in seinem Erscheinungsbild nicht nur Teil einer illustren Runde, sondern zum einladenden Quartierszentrum mit Vorbildfunktion avanciert.

(Text: Linda Pezzei; Z+B-Magazin; in gekürzter Form)

Das Gebäude ist in seiner ganzen Höhe zu sehen. Die 16 Geschossige Glasfassade glänzt in der Sonne. Die Fesnterelemnete sind schmal aber geschosshoch aufgeteilt. Die unteren vier Geschosse sind mit schwarzen Rahmen gebaut, darüber sind die Fesnterfassungen Alle weiß.
Franz Ertl/V+P
Auf dem Vorpltz des Gebäudes ist eine große Rote Hand aus Metall, deren Zeigefinger in Richtung des Eingangs zeigt. Umgeben ist diese von den runden Beeten. Im Hintergrund ist die Glasfassade des Gebäudes zu sehen.
Franz Ertl/V+P
Der Vorplatz des Gebäudes mit seinen Hellen Betonplatten und den Beeten. Rechts im Bild der Gebäudeteil mit zwei Geschossen. Links beginnt der Hochhausteil des Komplexes.
Franz Ertl/V+P