Recyclinghaus Hannover
Das Motto „Nichts verschwenden“ gilt für dieses Haus in Hannover besonders: Das Recyclinghaus verfolgt das Ziel, Abfall und graue Energie im Bauprozess deutlich zu reduzieren. Um lange Transportwege zu vermeiden, wurden gebrauchte Bauteile direkt in der Region Hannover gesammelt. Der Rohbau ist leimfrei und vollständig recyclingfähig. Für die Fassade, die zu 90 Prozent aus wiederverwendeten Materialien besteht, wurden Eternitplatten, Profilbauglas, Wellblech und alte Saunabänke genutzt. Das Fundament besteht aus Recyclingbeton mit einem Anteil von 42 Prozent Altmaterial. Im Gebäude sind rund 100 Tonnen CO₂ gebunden, die erst am Ende der Lebensdauer freigesetzt werden. Damit das Gebäude später sortenrein abgebaut werden kann, legten die Planer*innen großen Wert auf trennbare Baustoffe.
2019
285 m²
Gundlach GmbH & Co. KG Wohnungsunternehmen, Hannover
DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB, Hannover (Statik) / H2A – v. Heeren Habibi Architekt und Ingenieur PartGmbB, Hannover (Bauphysik) / TGW Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik mbH, Hannover (Haustechnik)/ Rombach Bauholz + Abbund GmbH, Oberharmersbach (Massivholzelemente)
Gundlach GmbH & Co. KG Bauunternehmen, Hannover
GP Papenburg Betonwerke Nord GmbH, Hannover
Das Recyclinghaus ist ein experimentelles Wohnhaus im hannoverschen Stadtteil Kronsberg. Es handelt sich um einen Prototyp, der die Möglichkeiten und Potenziale verschiedenster Arten von Recycling im Reallabor austestet und einen kreislauforientierten und ressourcenschonenden Planungsansatz aufzeigt.
Das Recyclinghaus setzt einerseits auf recyclingfähige Bauprodukte wie beispielsweise dem Rohbau aus leimfrei zusammengesetzten Massivholzelementen. Andererseits werden recycelte Materialien wie die Gründung aus Recyclingbeton oder einer Fassadendämmung aus recycelten Jutesäcken eingesetzt. Es kommen aber auch in großem Umfang gebrauchte Bauteile im Ganzen zum Einsatz, die nach Möglichkeit aus eigenen Gebäudebeständen der Bauherrin GUNDLACH stammen, beziehungsweise lokal gewonnen wurden.
Besonders entscheidend ist dabei eine recyclinggerechte Bauweise, die eine Nutzung und Demontierbarkeit der Bauteile ohne Qualitätsverlust beziehungsweise ein sortenreines Trennen der Baustoffe nach dem Ende der Lebensdauer ermöglicht. (Text: Cityförster)