Das Wohnregal
Das Wohnprojekt des Architekturbüros FAR frohn+rojas in Berlin-Moabit setzt auf Kreislaufwirtschaft, indem es dauerhafte, reversibel verbaute Fertigteile verwendet, die bei Bedarf zerstörungsfrei zurückgebaut und wiederverwendet werden können. Die Bauteile sind digital erfasst, was eine effiziente Wiederverwertung ermöglicht. Mit einer Lebenszyklusdauer von 120 Jahren trägt das Gebäude zur Reduktion von Materialverschwendung und CO2-Emissionen bei.
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privat
IB Paasche, Leipzig (Tragwerksplanung); HEZ-Systeme, Kühbach (Heizungsplanung); Fa. Zwerg, Berlin (Lüftung- und Sanitär); Gerdes Hubert Ingenieurbüro, Leipzig (Bauphysik); Ingenieurbüro für Brandschutz Dipl.-Ing. Ingolf Kühn, Dresden (Brandschutz); Thomas Gruppe, Simmern (Hersteller Betonfertigteile)
Im Industriehallenbau hat sich das Prinzip von Schnelligkeit, Langlebigkeit und Kosteneffizienz bewährt, Eigenschaften, die zunehmend auch im Wohnungsbau angestrebt werden. Ein Beispiel dafür ist das Wohnprojekt des Architekturbüros FAR frohn+rojas in Berlin-Moabit, das mit seriellen Fertigteilen ausgebaut wurde. Das innovative Konzept des „Wohnregals“ wurde von Marc Frohn entwickelt und ermöglichte eine schnelle Bauzeit: Nach nur einem Jahr Planung und einem weiteren Jahr Bauzeit war das Gebäude fertig. Die Baukosten von 1.500 Euro pro Quadratmeter wurden nur geringfügig überschritten.
Die schnelle Umsetzung war dank einer engen Zusammenarbeit mit den Fachplanern des Betonfertigteilwerks möglich. Die Fertigung der Bauteile im Werk und die präzise Planung der Verbindungen sorgten dafür, dass der Rohbau bereits nach sechs Wochen stand. Die flexible, außenliegende Tragstruktur ermöglicht eine einfache Anpassung und Erweiterung des Gebäudes.
Obwohl die Materialwahl nicht vollständig nachhaltig ist, verfolgt das Projekt einen Kreislaufwirtschaftsansatz: Die Bauteile sind dauerhaft und reversibel, lassen sich zerstörungsfrei zurückbauen und wiederverwenden. Alle statischen Informationen sind digital verfügbar, wodurch eine effiziente Wiederverwertung der Bauteile ermöglicht wird. Das Gebäude hat eine Lebenszyklusdauer von 120 Jahren und trägt so zur Einsparung von Materialien und CO2-Emissionen bei.