Wientalterrassen
Der gemeinnützige Bauträger WBV-GPA errichtet mit dem Projekt Wientalterrassen ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt, bei dem eine Vielzahl an Innovationen umgesetzt wurden.
Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Gemeinnützige GesellschaftmbH
2018
Arge KDG
20,10 kWh/m²a
Wohnhausanlage: 295 geförderte Wohnungen, davon 99 Smart-Wohnungen; 4 Wohnheime; 5 Geschäftslokale; 2 Kinder- und Jugend Wohngemeinschaften, 2 betreute Garconierenverbünde für Menschen mit besonderen Bedürfnissen (Verein Balance); Tageszentrum des Kuratorium Wiener Pensionistenheime, Büroräume.
Das Neubauprojekt ist als Niedrigstenergiehaus in Schotten-Stahlbeton-Massiv-Bauweise errichtet, es wurde verstärkt auf industrielle Vorfertigung gesetzt (Decken- und Wandkonstruktionen, Loggia- und Balkonplatten sowie Fertigschächte). Das innovative, effiziente Energiekonzept ermöglicht eine von fossilen Brennstoffen autarke und nachhaltige Wärme-/Kälteversorgung der gesamten Wohnhausanlage. So erfolgt die Warmwasserbereitung mittels Abwasserwärmerückgewinnung und Wärmepumpen, die Beheizung wird mittels Wärmepumpen und einer Niedertemperatur-Solaranlage sichergestellt. Die Wärmeversorgung erfolgt über Bauteilaktivierung der Decken. Im Sommer werden die Räume ebenfalls über die Decken gekühlt und mit der generierten Abwärme die Tiefensonden regeneriert. Das Wärmeversorgungssystem wird über unverglaste Niedertemperatur-Solarabsorber als Ergänzung zu den Erd-Tiefensonden erweitert, um in der Übergangszeit die Wirkungsgrade der Wärmepumpen zu verbessern und im Sommer zur vollständigen Regenerierung des Erd-Tiefensondenfeldes beizutragen. Mittels einer vom AIT durchgeführten dynamischen Energieflusssimulation konnte eine sehr wirtschaftliche Auslegung der Systemkomponenten erfolgen.
Das Herzstück der Wärmeversorgung sind zwei Sondenfelder mit 64 Erdwärmesonden in je 150 Meter Tiefe. Diese Sonden nehmen im Winter die vor Ort im Erdreich gespeicherte Wärme auf und machen sie für Heizzwecke nutzbar. Im Sommer werden über diese Sonden überschüssige Sonnenenergie sowie Abwärme aus den Wohnungen ins Erdreich geleitet. Um die Eigenschaft von Beton als Energiespeicher zu nutzen, wurden Rohrleitungen in den Betondecken Wohnungen verlegt. Über diese Leitungen wird im Winter heißes und im Sommer kühles Wasser geleitet, um die Wohnungen zu beheizen bzw. moderat zu kühlen.
(Text: Gisela Gary; Z+B-Magazin; in gekürzter Form)