Wohnbau RADIKAL neu gedacht

Die von der steirischen Landesinnung Bau unter der Führung von Landesinnungsmeister Michael Stvarnik gestartetete und beim Steirischen Bautag 2023 vorgestellte Initiative "Wohnbau RADIKAL neu gedacht" hat kostengünstiges Bauen zum Ziel, sodass es im Wohnbau nicht zum Stillstand kommt.

PROJEKT WOHNBAU RADIKAL NEU GEDACHT

In Zeiten steigender Baukosten und einer immer stärkeren Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum rückt das Konzept des radikalen Neu-Denkens beim Bauen immer mehr in den Fokus. Denn die gängigen Methoden des Bauens sind nicht nur kostenintensiv, sondern auch oft ineffizient und zeitraubend. Ein "Abrüsten der Norm" wurde mehrfach versucht, stellte sich aber zumeist als nicht erfolgreich dar. Dies wäre aber vor allem hinsichtlich der Herausforderungen bei der Sanierung von Bestandsgebäuden dringend notwendig.

Das Ziel des Ansatzes ist es, durch das Abweichen von herkömmlichen Normen und Standards Freiräume zu generieren, um somit Kosten zu sparen und möglichst leistbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei geht es nicht nur um den Einsatz günstigerer Materialien, sondern auch um die Entwicklung innovativer Konzepte, die eine höhere Effizienz im Bauprozess und eine optimierte Raumnutzung ermöglichen.

Beispielgebend kann in diesem Zusammenhang auch die Initiative rund um die Gebäudeklasse E in Bayern gesehen werden, die die gesetzlichen Rahmenbedingungen für solche Vorhaben schaffen will. Gebäude der Klasse E sollen in der Bayrischen Bauordnung als Gebäude definiert werden, die von allgemein anerkannten Regeln der Technik abweichen. Das bedeutet, dass bei der Errichtung solcher Gebäude bewusst auf Normen und Standards verzichtet wird, um eine größere Freiheit in Gestaltung und Umsetzung zu ermöglichen. Dadurch soll es möglich sein, innovative und nachhaltige Gebäude zu schaffen, die den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer besser entsprechen.