Digitaler Produktpass im Bauwesen

Die Neufassung der EU-Bauprodukteverordnung schreibt künftig für alle Bauprodukte einen digitalen Produktpass (DPP) vor, der auf der EU-Ökodesignverordnung basiert. Diese Vorgabe tritt bereits ab 2028 für die ersten Produktgruppen in Kraft, darunter auch Bauprodukte. Produkte dürfen ab Inkrafttreten nicht mehr verkauft werden, wenn kein Produktpass bereitgestellt werden kann.

Der DPP wird als zentrale, dauerhafte Informationseinheit viele Produkte über deren gesamten Lebenszyklus begleiten und Nachhaltigkeitsinformationen für unterschiedliche Anwendungen, Reparaturvorgänge bis hin zur geordneten Trennung und Wiederverwertung liefern. Obwohl der digitale Produktpass im Baubereich jedenfalls administrative Belastungen mit sich bringt, wird er gleichzeitig auch eine wertvolle Informationsquelle für Nachhaltigkeitsdaten sein. Der digitale Produktpass wird derzeit auf internationaler Normungsebene entwickelt (JTC 24).

Grafik DPP

Projektziel

Bei diesem Projekt soll ein Konzept erstellt werden, wie ein digitaler Produktpass im Bauwesen in Verbindung mit der Anwendung in digitalen Gebäudemodellen (BIM) gestaltet sein sollte, damit er sowohl ausreichende Informationen liefert als auch in der Baupraxis handhabbar bleibt. Insbesondere ist dabei die erforderliche Datenverwaltung im Hinblick auf eine möglichst geringe Administration zu berücksichtigen.

Der digitale Produktpass ist ein neues Instrument, mit dem die wesentlichen technischen Informationen über Bauprodukte für die künftigen Anwender mitgeliefert werden. Der Produktpass betrifft auch Bauprodukte und muss somit auch für die Anwendung in der Bauwirtschaft geeignet sein. In diesem Projekt sollen erstmalig die Anforderungen an einen digitalen Produktpass aus Sicht des Baugewerbes (Planer und Ausführende) herausgearbeitet werden.

 

Vorteile für die Bauwirtschaft

Der digitale Produktpass im Baubereich soll so gestaltet sein, dass er nicht überfrachtet ist und für das Baugewerbe handhabbar bleibt. Das reicht von der Auswahl der Bauprodukte in der Planungsphase (auch bei BIM-Projekten) bis hin zur Administration in der Ausführungs- und später in der Betriebsphase von Bauwerken.
Die Ergebnisse sollen dem Baugewerbe mit einer Basisinformation über den künftigen Aufbau und die Anwendung von digitalen Produktpässen im Bauwesen dienen und einen Ausblick auf die künftige Entwicklung bieten.

Das Ergebnispapier soll über die BI Bau und die ZAB veröffentlicht und auch bei künftigen Nachhaltigkeitskursen der Bauakademien verwendet werden. Weiters sollen die Ergebnisse in die internationale Normenarbeit zum digitalen Produktpass (JTC 24) einfließen.

geplanter Umsetzungszeitraum

Oktober 2024 – März 2025

Links

DigiBauREch

 

Projektpartner