Feuchte Mauerbank / NÖ

Untersuchung von Feuchtigkeitsproblemen im Bereich der Mauerbank in Dachkonstruktionen abgeschlossen!

Eine praxisorientierte, abgesicherte Handlungsanleitung und der Forschungsendbericht stehen als Download ab sofort zur Verfügung.

Das erarbeitete Wissen soll durch Weitergabe an Bauausführende und Planende mittels praxisorientierter Lösungen bzw. abgesicherter Handlungsanleitungen helfen, Bauschäden zu vermeiden um kosteneffizient, hochwertig und umweltverträglich zu Bauen.

Grafik Dachanschlussdetail

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Feuchteschäden im Bereich der Mauerbank in Dachkonstruktionen

Es ist hinlänglich bekannt, dass Bauschäden zu einem großen Teil feuchtebedingt sind. Für Österreich hat dies der unregelmäßig erscheinende „Österreichische Bauschadensbericht“ belegt, in dem unter anderem versucht wurde, die Schadensursachen Bereichen zuzuordnen. Feuchtebedingte Bauschäden können die Gesundheit beeinträchtigen, aber auch die Bausubstanz schädigen.

In letzter Zeit zeigen sich des Öfteren Unklarheiten und auch div. Mängel beim Anschluss des Dachstuhls an die oberste, hochgedämmte Geschoßdecke. Selbst der Wasserdampfdiffusionswiderstand der Dampfbremsen wird in der ÖNORM 8110-2 kontrovers diskutiert, aber auch die Durchführung von Gewindestangen, Holzstehern, Dachluken etc. zeigen in Verbindung mit der Baufeuchte oft problematische Grenzen auf.

Um die Details des Anschlusses des Dachstuhls an die oberste Geschossdecke einem umfangreichen Test zu unterziehen, wurde am Gelände der TU Wien eine 3-dimensionale Ausführung dieser Problemstelle mit unterschiedlichen Aufbauten in der Klimakammer errichtet und getestet.

Mit dem Ziel, den 3-dimensionalen Feuchtetransport aber auch den Austrocknungsprozess im Dachanschlussdetail an die oberste Geschoßdecke besser nachvollziehen zu können, aber auch berechen- bzw. simulierbar zu machen.
Als Ergebnis des Forschungsprojekts sollen wissenschaftlich hinterlegte Aussagen darüber getroffen werden, wie eine richtige und sichere Detailausbildung bzw. Verarbeitungsrichtlinie für Handwerker in diesem Bereich aussehen kann.

Das erarbeitete Wissen soll durch Weitergabe an Bauausführende und Planende mittels praxisorientierter Lösungen bzw. abgesicherter Handlungsanleitungen helfen, Bauschäden zu vermeiden um kosteneffizient, hochwertig und umweltverträglich zu Bauen.

Projektziele und Ergebnisse:

1. Das Erarbeiten praxisorientierter, abgesicherter Handlungsanleitungen, die helfen, das Risiko feuchtebedingter Bauschäden im Bereich von Bauteilanschlüssen zu minimieren. Als Ausführungsanleitung als Grundlage für Handlungsprinzipien. Die Anleitung stützt sich auf Experimente, hygrothermische Simulationen, eine Literaturstudie und Expertengespräche.

2. Das Schaffen eines konkreten Beispiels für eine Methode, wie feuchtetechnische Probleme bei Bauteilanschlüssen analysiert werden können. Dabei soll das Prinzip der feuchtechnischen Fehlertoleranz berücksichtigt werden. Als Methode wurde im Projekt der Ansatz beschritten, Experimente durchzuführen und zu versuchen, die Ergebnisse mittels Simulation nachzubilden. Mit dem Simulationstool HAM4D_VIE für die hygrothermische Bauteilsimulation wurde der Einfluss von Fehlstellen in der luftdichten Ebene der Stahlbetondecke über dem obersten Geschoß simuliert. Dabei konnte auch der Einfluss der Dämmstoffart nachgewiesen werden: Bei einem schwach belüfteten Dachboden reagiert der Dämmstoff EPS deutlich kritischer auf Fehlstellen als ein diffusionsoffener Dämmstoff.

3. Erarbeiten entsprechender Vorschläge für eine künftige Überarbeitung der ÖNORM 8110-2 zur Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz im Hochbau in der aktuellen Fassung von 2020. Die Idee, bei entsprechenden Details auch Luftkonvektion als Feuchtetransportmechanismus verpflichtend als Einfluss rechnerisch zu berücksichtigen, wurde durch das Projekt vor allem durch die hygrothermische Simulation untermauert. Konvektion wird aktuell weder in Österreich noch international normativ in Nachweisverfahren berücksichtigt (eine Literaturstudie mit Fokus auf Feuchteprobleme in Dachböden wurde im Projekt durchgeführt). Mit dem Projekt konnte für die Normenarbeit eine gute Diskussionsgrundlage inkl. Videos zum Zeitverlauf des Feuchtetransports im Anschlussdetail erstellt werden. Mit den Ergebnissen kann besser verdeutlicht werden, wie drastisch sich lokale Fehlstellen auswirken können

Förderung/Partner

Förderung

  • FFG, Basisprogramm - Collective Research

wissenschaftliche Partner

  • Technische Universität Wien, Institut für Werkstofftechnologie, Bauphysik und Bauökologie
  • Dinhobl Bauunternehmung GmbH