Bildungscampus Liselotte-Hansen-Schmidt

Mit dem 2021 eröffneten Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus im Norden der Seestadt Aspern gelang der Stadt Wien ein zukunftsweisendes Projekt – in ökologischer wie auch in sozialer Nachhaltigkeit punktet der Bau und legt die Latte für den Schulbau hoch.

Bauherr

Stadt Wien - MA 19 Architektur und Stadtgestaltung & MA 34 Bau- und Gebäudemanagement

Fertigstellung

2021

Bauunternehmen

Siemens Gebäudemanagement & Services GmbH

STRABAG SE
Geschossfläche

19.974 m²

Heizwärmebedarf

19,81 kWh/m²a

Kinder spielen auf dem Spielplatz hinter dem Gebäude. Das weiße Gebäude mit den umlaufenden Balkonen ist im Hintergrund zu sehen.
Kurt Hoerbst

Die offene Gestaltung des Areals lässt die Grenzen zwischen Schule und öffentlicher Raum verschwimmen – das ist auch beabsichtigt. Denn immerhin, der für alle Altersklassen gestaltete Freibereich darf zum größten Teil von allen genützt werden, also auch von Anrainern oder Besuchern der Seestadt.

Trotz eines warmen Tages ist es im Gebäude angenehm kühl, wohl temperiert. Dies ermöglicht der Energiemix, der hier nach dem Konzept von Harald Kuster umgesetzt wurde: Passivhaus-Gebäudehülle, Wärmepumpen, über 70 Erdwärmesonden, Solarstrom und eine Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Mittels Geothermie in Verbindung mit thermischer Bauteilaktivierung der Zwischendecken kann das Gebäude kostengünstig und effizient geheizt und gekühlt werden. Gekühlt und geheizt wird von der Decke.

Pflanzen an der Fassade unterstützen das Rund-um-die-Uhr-Wohlfühlklima. Die Wärmebereitstellung erfolgt durch die Wärmepumpe, die mit Sonnenenergie vom Gebäudedach gespeist wird. Die Erde unter dem Gebäude dient als Energiequelle für die Heizung im Winter. Im Sommer kann das Gebäude mittels freier Kühlung nahezu kostenlos und ohne CO2-Emissionen hocheffizient gekühlt werden. Dabei wird die überschüssige Gebäudewärme einfach in das Erdreich abgeführt. Durch die thermische Aktivierung der schweren Gebäudemassen wird der gesamte Bildungscampus zum Wärmespeicher.

Dank der hochisolierten und luftdichten Hülle und der hohen Speichermasse kann das Gebäude seine Temperatur konstant halten, auch wenn über mehrere Tage keine erneuerbare Aufbringung möglich ist (z. B. Photovoltaik im Winter). Dadurch kann das Gebäude optimal mit volatiler erneuerbarer Energie versorgt werden. Aufgrund der hohen Energieversorgung vor Ort entstehen für das Gebäude sehr niedrige laufende Energiekosten. Der Bildungscampus ist damit energietechnisch weitgehend autark und setzt ausschließlich auf erneuerbare Energiequellen.

(Text: Gisela Gary; Z+B-Magazin; in gekürzter Form)

Aus der Luft ist eine Aufnahme vom gesammten Gebäude zu sehen. Die Mitte des Gebäudes ist nach hinten versetzt. Das gebäude im hellen grau ist in der Bildmitte. Auch aus der Ferne sind die vier Geschosse und die umlaufenden Balkone zu erkennen.
Kurt Hoerbst
Das Gebäude mit den Balkonen und Terrassen rundherum. Der Platz davor mit hellen Pflastersteinen.
Kurt Hoerbst
Flur und Treppenhaus. Bodenbelag in Sicht-Estrich, Holzrahen um die Fesnter als Kontrast. Abgehängte, weiße Decken.
Kurt Hoerbst
Blick durch große Glasscheiben von oben auf die Sporthallen. Diese sind mit Holz verkleidet und mit rotem Hallenboden.
Kurt Hoerbst
Ansicht des Gebäudes aus der Ferne. Im Vordergrund grüne Wiese und neu gesetzte Bäume.
Kurt Hoerbst
Ein Spielplatz vor dem Gebäude, umgeben von grüner Wiese und jungen Bäumen.
Kurt Hoerbst