CRCLR-Haus

Das CRCLR-Haus in Berlin-Neukölln wurde 2023 unter dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft umgebaut. Dabei lag der Fokus auf Recycling und Wiederverwendung von Materialien. Die historische Halle aus dem 19. Jahrhundert wurde mit recyceltem Baustahl, wiederverwendeten Fenstern und Restmaterialien aus Abriss-Baustellen erweitert. Die Technik wurde so installiert, dass sie leicht rückgebaut werden kann.

Fertigstellung

2023

Fläche

BGF: 7.603 m²

Bauherrschaft
Innenarchitektur Impact Hub
Projektbeteiligte

Brandkontrolle Andreas Flock, Berlin (Brandschutz); ZRS-Ingenieure, Berlin (Tragwerksplanung); Solares Bauen, Freiburg (TGA-Planung Energieplanung); eZeit (Planung der Energiezentrale); Martin Hahn (Elektroplanung); FASBA – Fachverband Strohballenbau, Verden (Beratung Strohballenbau); Kollektive Baustelle

ZAB
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Das CRCLR-Haus auf dem ehemaligen Gelände der Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln wurde 2023 nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft umgebaut und aufgestockt. Das Gebäude, eine historische Halle aus dem späten 19. Jahrhundert, wurde in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut und beherbergt nun Co-Working-Spaces und Büroräume. Die Architekt:innen setzten auf die Wiederverwendung von Materialien und den Erhalt der Bausubstanz, wobei sie Herausforderungen wie belastetes Holz und beschädigtes Mauerwerk bewältigen mussten. Das Gebäude wurde mit wiederverwendeten Materialien aus Abriss-Baustellen und Reststoffen aus der Industrie erweitert.

Beim Rückbau der Hallendachkonstruktion konnten 120 Stahlträger mit bis zu 18 Metern Länge gewonnen werden, die teilweise für die Tragstruktur der Treppe verwendet wurden. Um diese Träger wiederzuverwenden, waren jedoch Schweiß- und Belastbarkeitsprüfungen erforderlich, was zusätzlichen Aufwand in Zeit und Kosten bedeutete. Der Baustahl war ursprünglich auch für ein geplantes Gewächshaus und Balkone an der Westfassade vorgesehen, doch aufgrund gestiegener Kosten wurden diese Elemente gestrichen.

Der Einbau von wiederverwendeten Fenstern im CRCLR-Haus zeigt ein gelungenes Beispiel für Kreislaufwirtschaft in der Baupraxis. Die Architekt*innen erwarben 140 Fenster aus einem Versicherungsschaden und passten sie eigenständig an die technischen Anforderungen an. Durch den Umbau von Zweifach- auf Dreifach-Verglasung erfüllten sie die energetischen Vorgaben. Dies führte zu einer 30 cm höheren Raumhöhe, wofür eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde. Das Projekt unterstreicht die kreative Nutzung von Recyclingmaterialien und den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen.