Landesgalerie Niederösterreich
Mit der Landesgalerie Niederösterreich gelang Marte Marte Architekten ein spektakulärer Bau, der nun einen weiteren Blickfang und ein architektonisches Highlight in der Kunstmeile Krems darstellt. Mit Stahlbeton gelang die gewünschte Form – die Kombination mit den höchsten Ansprüchen an Energieeffizienz komplettieren den Neubau als herausragendes Bauwerk.
Land Niederösterreich
2019
Statik: M+G Ingenieure
Baufirma: Dywidag GmbH
Elektro: Klenk und Meder
HKLS: Bacon Gebäudetechnik
Das neue Museum folgt einem innovativen architektonischen Konzept. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zeigt sich begeistert: „Die Landesgalerie Niederösterreich ist der herausragendste Museumsneubau in Österreich der vergangenen Jahre und wird die Kunstschätze der Landessammlungen in spannenden Ausstellungen präsentieren. Mit ihrer einzigartigen Architektur ist hier ein neues Schmuckstück in kristalliner Form vor den Toren der Wachau entstanden.“
Die Landesgalerie Niederösterreich öffnet sich dem Besucher mit weiten, lichtdurchfluteten Bögen, die den Auftakt des Museumsbesuchs bilden. Insgesamt stehen 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Der Parcours führt durch den viergeschossigen Neubau zum Präsentationsbereich im Untergeschoss, alle Innenansichten in perfektem Sichtbeton und verbindet dort das Museum mit der Kunsthalle Krems. Die Fassade wurde mit 7.200 matten, silbergrauen Zinkschindeln verkleidet. Das Gebäude wurde aus Stahlbeton errichtet, über Bauteilaktivierung wird gekühlt.
Marte Marte beschreiben die Herausforderung für die Baufirma, die verdrehte Form des Gebäudes zu schalen. Der Kubus mit einer Grundfläche von 33 mal 33 Meter ist 23 Meter hoch und dreht sich dabei dynamisch um seine eigene Achse. Die Geschosse mit Raumhöhen zwischen 6,05 Meter und 4,50 Meter verjüngen sich minimal nach oben. Die Deckenstärken betragen 55 Zentimeter. Für die Herstellung des dynamischen Bauwerks setzte das ausführende Bauunternehmen stabilisierende Gespärre ein, wodurch ermöglicht wurde, dass die Wandneigungen der Schalung für die Herstellung der gekrümmten und gedrehten Wände auf der Baustelle gleichzeitig eingespindelt werden konnten. Die Form musste in Einzelabschnitten betoniert werden – kleine Schäden wurden vom eigens engagierten Betonrestaurator umgehend ausgebessert. Die Perfektion der Ausführung lässt sich vor allem gut im Inneren des Gebäudes sehen.
(Text: Gisela Gary; Z+B-Magazin; in gekürzter Form)